Das Aufgabenfeld kommunaler Verwaltungen ist vielfältig und anspruchsvoll, die Situation einer sich stetig reduzierenden bzw. verändernden Ressourcenausstattung in VUCA-Lebens- und Arbeitsverhältnissen bringt dabei besondere Herausforderungen mit sich. Für die Aufgabenbewältigung ist agiles, flexibles und teilweise unkonventionelles Handeln der Verwaltungsangehörigen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten unverzichtbar. Die rational ausgerichtete, bürokratische Struktur mit ihren Festlegungen zu Zuständigkeiten, Über- und Unterordnungsverhältnissen, Entscheidungsprämissen und Kommunikationswegen gibt für die Arbeits- und Leistungsprozesse zwar den formalen Rahmen vor, kann aber dem Erfordernis flexiblen Handelns kaum gerecht werden. Verwaltungsbereiche werden zwangsweise zu Ereignisorten informellen Handelns und mikropolitischer Spiele, worin Chancen und Herausforderungen zugleich liegen. Dafür, dass Führungskräften in der Verwaltung ihr Führungsalltag nicht nur „passiert“ und sie stattdessen in der Rolle der Gestalter/-innen Informalitäten und mikropolitische Prozesse nutzbar machen können, ist es lohnenswert, sich das Phänomen bewusst zu machen und sich damit zu befassen.